November 03, 2007

Karoline

Seit gestern abend bin ich stolzer Papa dieses kleinen Mädchens. Mutter, Vater und Kind sind völlig erschöpft aber sonst wohlauf und zufrieden.

April 06, 2007

Mathematiktherapie

Im Bücherregal meines Zimmeruntervermieters fand ich ein Buch, das meine Aufmerksamkeit erregte: "Mathematik verständlich". Ein vielversprechender Titel. Und tatsächlich, die Mathematik wird darin sehr praxisnah und eingänglich erklärt: Gestern morgen kam ich an einer Einrichtung vorbei, an der man sich am Abend zuvor dem Studium der gleichen Art von Mathematik gewidmet haben muss: Das muss also ein Studentenwohnheim sein, folgerte ich, aber ein Blick um die Ecke auf den Eingang der Einrichtung belehrte mich eines besseren: Also das nenn' ich doch mal eine Therapie.

April 04, 2007

Zen

Heute möchte ich von meiner neuesten Entdeckung berichten: sie begann mit einem Zeit-Artikel über den Buddhismus. Eigentlich interessiere ich mich überhaupt nicht für Religionen, weil ich glaube, dass uns der Verstand gegeben wurde um ihn zu benutzen. Aber beim Lesen fiel mir auf, dass dem Buddhismus einige wesentliche Merkmale anderer Religionen fehlen: Zunächst gibt es keinen Gott, obwohl Götter auch nicht ausgeschlossen werden. Schon mal ein sehr liberaler Ansatz. Ferner gibt es keine ultimative, "von Gott gegebene" Heilige Schrift, dafür werden einem eine ganze Reihe von Büchern weiser Menschen empfohlen. Ich will hier nicht alles schlau nacherzählen, was in der Wikipedia viel besser steht. Nur sagen, dass mir der Buddhismus nach allem eher als eine ganz erstrebenswerte Lebensweise erscheinen will, mehr wie eine Kunst als eine Religion. Im Mittelpunkt dieser Kunst steht die eigene Einsicht in größere Zusammenhänge des Weltkreislaufes, in den man selbst eingebunden ist, nicht das bloße Annehmen eines bestehenden Regelkanons oder das Bekenntnis zu einer Phantasie, die der eigenen Vernunft Hohn spricht. Aus dieser Einsicht ergibt sich von selbst eine entsprechende, achtsame Lebensweise. Und natürlich Glück. Glück stellt sich sozusagen ein, wenn man lernt, das aufzugeben, was Unglück erzeugt. Klingt alles sehr einfach, aber die Sache hat einen Haken: man muss sehr viel meditieren und ich habe ein kriegerisches Verhältnis zur Zeit. Aber mal sehen. Man muss nicht alles so genau nehmen. Und keine Sorge, ich habe nicht vor, mich jetzt von der realen Welt zu verabschieden, ganz im Gegenteil. Tatsächlich ist es nämlich ein Bestandteil des "Achtfachen Pfades", sich ganz auf die eigene Realität zu konzentrieren, wie unwichtig sie auch sein mag. Ich werde auch nicht den maßvollen Biergenuss aufgeben aber vielleicht aus Mitgefühl mit anderen fühlenden Wesen noch etwas weniger Fleisch essen als ich das ohnehin schon mache. Tatsächlich habe ich nämlich die ersten Schritte in der letzten Zeit schon zurückgelegt, unwissentlich. Eigentlich ist meine Entdeckung eine Wiederentdeckung, denn ich habe das Thema schon öfter gestreift. Aber meistens braucht man ja mehrere Anläufe. Schon in jungen Jahren führte ich zuweilen ein Zitat aus dem Tarkowski-Film "Stalker" im Munde, das mich nachhaltig beeindruckt hatte:
Wenn der Mensch geboren wird, ist er schwach und biegsam, wenn er stirbt, ist er hart und stark. Wenn ein Baum wächst, ist er weich und biegsam, wenn er trocken und dürr ist, muss er sterben. Härte uns Stärke sind Gefährten des Todes, Biegsamkeit und Schwäche bekunden die Frische des Seins. Darum kann nicht siegen, was verhärtet ist. (so ungefähr, aus dem Kopf)
Das stammt ursprünglich aus dem einer Sammlung von 81 Sprüchen, die der Weise Laotse der Legende nach einem Zöllner ausgehändigt hat, das TaoTeKing. Kein buddhistisches Buch, aber aus dem gleichen Dunstkreis. Mir geht es ja um die Ideen, nicht um die reine Lehre. Später, bei der Lektüre des Klassikers "Zen and the Art of Motorcycle Maintenance" war ich fasziniert von der Ruhe und Überlegung, mit der der Erzähler sein Motorrad reparierte und dabei mit der Welt in Einklang war. Ich hatte auch mal ein Büchlein mit Kurzgeschichten, wie sie im Zen-Buddhismus beliebt sind, um etwas schwer zu Erklärendes zu verdeutlichen. Sie klingen meistens etwas paradox, aber wie im WP-Artikel über Zen bemerkt ist, liegt das einfach am Versuch über etwas zu sprechen, das der Sprache nicht zugänglich ist. In den ersten Semestern in Tübingen tauschte ich mit einen Mathe-Tutor begeistert solche Geschichten aus. Der fing dann aber mit TaiChi-Übungen an was mir irgendwie suspekt vorkam, und so kam ich wieder von der Sache ab. Bevor ich Euch aber noch weiter mit meiner Biographie langweile, kopiere ich lieber eine kleine Zen-Geschichte, die ich in der Wikipedia gefunden habe:
Ein alter Mann, der in seinem Dorf für töricht gehalten wurde, hatte ein Feld, das von seinem Sohn mit einem Pferd bearbeitet wurde. Eines Tages, als das Pferd entlaufen war, bedauerten ihn alle Nachbarn und sagten: "Welch ein Unglück!" Der alte Mann jedoch erwiderte: "Glück oder Unglück, was solls." Einige Tage später kehrte das Pferd mit zwei weiteren wilden Pferden zurück und die Nachbarn beneideten ihn: "Welch ein Glück!" Der alte Mann jedoch erwiderte: "Glück oder Unglück, was solls." Einige Tage später fiel der Sohn des alten Mannes beim Zureiten der wilden Pferde aus dem Sattel und brach sich das Bein. Wieder bedauerten ihn alle Nachbarn und sagten: "Welch ein Unglück!" Der alte Mann jedoch erwiderte: "Glück oder Unglück, was solls." Einige Tage später kamen die Soldaten des Kaisers und rekrutierten alle jungen Männer des Dorfes, nur den jungen Mann mit dem gebrochenen Bein ließen sie zurück. Und wieder beneideten ihn die Nachbarn: "Welch ein Glück!" Der alte Mann jedoch erwiderte: "Glück oder Unglück, was solls." Hinfort hielten alle im Dorf den alten Mann für weise. (veröffentlicht unter den Bedingungen der GNU FDL)

March 23, 2007

Litfassäulen

Ein eigenartiger Effekt, dass einem manchmal die Verfehlungen anderer Leute so peinlich sind, dass man sich selbst dafür schämen und wegschauen muss. Mir geht es jedenfalls oft so. Bei zu vielen Schwachsinnigkeiten und Grinsefratzen am Straßenrand weiß ich schon manchmal nicht mehr wo ich hinschauen soll. Wahrscheinlich bin ich deshalb so gerne im Wald. Eine Frage, die sich mir bei derartigen Zwischenfällen immer wieder aufdrängt: Sind die Werbeleute eigentlich wirklich so bescheuert dass sie das was sie da fabrizieren selbst ganz toll finden? Oder sind die Werbeleute eigentlich ganz schlau und kennen einfach ihr Zielpublikum so genau dass sie ihnen die passende Dummheit sozusagen auf den Leib schneidern? Gibt es wirklich den Durchschnitts-SWR1-Deppen dessen Universum von Elton John bis Phil Collins reicht? Wahrscheinlich ja. Trotzdem, ich glaube ja dass Deppen erst dadurch zu Deppen werden, dass man sie wie Deppen behandelt... Als ich jung und die Welt noch ok war, da konnte man auf diesen sogenannten Litfassäulen noch das Kino- und Theaterprogramm nachlesen. Damals waren Litfassäulen ein fester Bestandteil meines Universums und ich mochte sie. Ich hatte sogar mal ein Kinderbuch über ein Mädchen, das mit einem Schwein zusammen in einer Litfassäule gewohnt hat, falls das hier jemanden interessiert. Und nun sowas.

March 04, 2007

RAP

I promised to write about the project I'm currently working for. Now is a good time to do so. We've just released the second Milestone on our way to 1.0 and this week RAP will be presented at the EclipseCon. RAP stands for Rich AJAX Platform, it is a quite young Eclipse project, still in its validation phase. You've probably heard about AJAX, the base technology for all the cool and fresh Web 2.0 sites. In short, it's a technology that allows to reload small portions of a web page instead of reloading the whole page after every click. This trick enables web pages for much more interactive features. Entry fields that open up on a click, result lists that are filtered as you type and the like... The problem is that coding large amounts of JavaScript is dreadful. No type safety, no encapsulation, a lousy object model, bad tooling etc. It's just no fun. Consequently, there aren't many good JS programmers around. But everybody wants AJAX now. Wouldn't it be great to write AJAX-enabled web applications without having to deal with JavaScript? Writing web applications in plain Java using a well known API like SWT? Enjoying all the comforts of a first-class Java IDE? Well, that's what RAP tries to accomplish. And hey, if this is possible, why not present the user an Eclipse Workbench inside the browser? Sounds crazy? Ok, it's still a long work until there, but doesn't this screenshot remind you of the Workbench somehow? That's what I currently spend my days with. If you like, check out our demo application at at http://rap.innoopract.com/rap.

January 31, 2007

Schnallen ab 50 Pfennig

So, falls jemand von Euch mal ne schicke Schnalle sucht, ich habe da ein schönes Fachgeschäft in Karlsruhe gefunden. Heute hatte es wohl schon zu, aber ich werde mich morgen mal ausführlich beraten lassen... ;-)

January 21, 2007

Update

Das alte Jahr ging für mich in einem Marathon zu Ende, ohne Atempause. Jobsuche, Zimmersuche, Umzug bei Frau Elster, Kisten schleppen, Tapezieren, Fliesen verlegen, das ganze Programm. Die letzte Fuhre (der olle Telegraphenmast von dem ich mich nicht trennen mag) am Nachmittag des letzten Dezembertages. Neujahr, während die Knaller noch ihren Rausch ausschliefen, war ich schon über alle Berge. Nun, nachdem sich die Wellen wieder geglättet haben, alle Kisten verstaut sind, ist es langsam Zeit für einen kleinen Statusbericht. Nachdem ich also im letzten Jahr mein Studium formal abgeschlossen habe und für mich feststand, dass ich danach (a) etwas mit Eclipse machen wollte (weil mir moderne Technologie einfach mehr Spaß macht, als überholte), und ich (b) in einem Team arbeiten wollte, für das Extreme Programming kein Fremdwort ist (aus dem gleichen Grunde), habe ich mich in den letzten Monaten des alten Jahres (getreu meinem Motto "Am Abend werden die Faulen fleißig") auch mal nach Jobs in dieser Richtung umgesehen. Fündig geworden bin in Karlsruhe, wo ich nun in der Tat so ziemlich genau das mache, was ich wollte: Ich arbeite in einem netten, kompetenten und extrem programmierenden Team an einem spannenden Eclipse-Projekt mit (worüber ich demnächst noch mehr erzählen werde). Nachdem nun also alle Ziele erstmal erreicht sind, kann ich mich ganz darauf konzentrieren, selbst auch ein Eclipse-Experte zu werden und nebenbei mal wieder ins Leben zurückzukehren, Bücher lesen, Kino, Straßencafé. Und Karlsruhe? Karlsruhe ist eine Stadt mit Straßenbahn und Fahrradwegen, Kinos, Kneipen und Cafés, freundlichen Leuten, vielen schönen Häusern (häßlichen auch), Baggerseen ringsum und einem Rheinstrandbad (das ich noch nicht besichtigt habe). Städtisch, trotzdem nicht zu groß. Nicht vordergründig schön, aber im Detail. Und vor allem: 1. nicht schwäbisch (ich kann's nicht mehr hören) und 2. flach (man kann ungestört geradeaus laufen und fahrradfahren) Kurz: mir scheint, hier kann man's aushalten und ich denke, hier bleib ich erstmal eine Weile...