April 01, 2006

Bombenerfolg

Nein, ich will mich nicht schon wieder über diese dämliche Kampagne aufregen. Wen wundert's daß die Macher sie für einen "Bombenerfolg" halten? Ich frag mich nur gerade: was ist eigentlich ein Bombenerfolg? In Dresden haben sie in mehr als 10 Jahren Bauzeit die Frauenkirche wieder aufgebaut, die im Februar 1945 nach einigen Minuten Bombenabwurf zu einem Haufen Schutt zusammengekracht war. War das ein Bombenerfolg? Oder was assoziiert ihr mit diesem Begriff? Nach all diesen Bildern von brennenden Städten, Luftschutzbunkern, Leichen und Ruinen sollte man doch eigentlich meinen, daß dieses Volk ein für allemal die Nase voll hat von Bomben. Warum hör' ich aber die Typen im Börsenteil der Nachrichten noch immer begeistert berichten, daß irgendeine Nachricht "wie eine Bombe" oder "wie eine Granante" eingeschlagen sei? Oder das sie ein "Bombenwetter" im Urlaub hatten? Und "Bombenstimmung" (das ist ja noch schärfer!). Warum werden solche Formulierungen noch immer völlig unkritisch zitiert? Und warum begeistert die Zerstörung von Dingen viele Menschen eigentlich so viel mehr als deren ungleich aufwändigere und schwierigere Erschaffung? Mich kotzt eure militarisierte Sprache an. Ich will nichts mehr hören von euren Nebenkriegsschauplätzen und euren granatenmäßigen Sachen. Darüber könntet ihr Deutschlandexperten mal eine Kampagne machen, aber nein, lasst es besser sein, macht besser gar keine Kampagnen mehr und haltet euch etwas zurück mit eurem plakativen Müll, der niemanden klüger macht.

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