August 05, 2006
Zurück aus Schweden
Der Rabe ist wieder da, nach über drei Wochen ohne Internet. Das sollte eigentlich keine Selbsterfahrungsstudie werden, der Computer blieb nur in Ermangelung von Elektrizität und Internetanschluß im Kofferraum. So verrückt, daß ich überall rumrenne und versuche, den Akku aufzuladen und über irgendne Telefonleitung oder Handy ins Netz zu kommen, bin ich nun auch wieder nicht. Solche Aktionen kosten zu viel Zeit, verglichen mit dem Nutzen.
Trotzdem, man ist einfach von der Welt abgeschnitten ohne Internet und so wurde der Urlaub zu so einer Art Survivaltrip. Man fährt planlos durch ein fremdes Land und kann sich seine Fragen nur mit Hilfe von so altmodischen Mitteln wie Landkarten, mitgeschleppten Büchern oder Nachfragen beantworten.
"Wieviele Einwohner hat Schweden eigentlich?", "Was bedeuten diese weißen Blinklichter an den Bahnübergängen?" und "Wer ist hier eigentlich gerade an der Regierung?", oder "Wo kann man in dieser Stadt übernachten und wie kommt man dahin?".
Kaum vorzustellen, daß noch vor zehn Jahren Leute solche Reisen mit dem Kopieren von veralteten Reiseführern in Leihbibliotheken vorbereitet haben, fast wie zu Kolumbus' Zeiten. Heute steht fast alles in der Wikipedia. Nur, wenn man erst wieder zu Hause ist, hat man die eine Hälfte der Fragen vergessen und die andere Hälfte ist nicht mehr so wichtig.
Naja, so habe ich den Urlaub mit dieser dicken Schwarte von Hennessy & Patterson verbracht und etwas über Sachen wie Pipelining, ALUs und Caches nachgegrübelt, für die kommende letzte Diplomprüfung in Rechnerarchitektur. Ich dachte, dafür bräuchte man eignetlich kein Internet. Aber der Google- oder Wikipedia-Impuls durchzuckt einen trotzdem alle fünf Minuten.
So lautet das Ergebnis der Studie: Kein Computer ist auch keine Lösung. Ohne Internet tappt man einfach im Dunkeln. Demnächst nur noch Urlaub in Unterkünften mit Steckdose und WLAN!
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